Mittwoch, 14. Juni 2017

nachts auf dem teuersten Parkplatz Norwegens - oder mein Erlebnis am Nordkap

Heute möchte ich von meinen Erlebnissen am Nordkap erzählen.
Das erste mal war ich 1985 am Nordkapp. Dieses Erlebnis prägte meine liebe zu Skandinavien.
Auch wenn ich wusste, dass seit dem sich viel am Nordkapp verändert hat, wollte ich es auf jedem Fall wieder besuchen. So machten wir uns im Sommer 2013 auf den Weg.
In diesem Sommer hatten wir wirklich viel Glück und hatten fast immer nur Sonnenschein.
Rund 200 Km bevor man am Nordkap ist verändert sich die Landschaft - man fährt noch öfters am Wasser und die Landschaft wird felsiger.
Auch die Trockenfischgestelle sieht man jetzt häufiger:

Trockenfischgestell
 Überall verstreut in Wassernähe stehen kleine rote Häuschen...


Und auch die Rentiere sehen wir jetzt noch häufiger - ruhig laufen sie auf oder neben der Strasse:


Nur noch 98 Km


Auch diese Schranken mitten auf der Straße sieht man jetzt häufiger. Im Winter sind diese Straßen gesperrt und nur in Begleitung eines Schneeräumer befahrbar:


Der Weitblick ist unbeschreiblich...


Und wieder sind unsere Begleiter ganz in der Nähe:


Das Nordkap rückt näher - die Wolken aber auch...





Auf den letzen Km beträgt die Sichtweite weniger als 50m...
Kurz darauf stehen wir am Kassenhäuschen. Die "Parkgebühr" für 24 Stunden beträgt 270 Norwegische Kronen pro Person - das sind rund 29 Euro! Ein stolzer Preis - doch früher war es noch teurer. Denn um an das Nordkap zu gelangen muss man zuerst auf eine Insel fahren. Ganz früher mit einer Fähre, die 1999 durch den Nordkaptunnel ersetzt wurde. Zur Refinanzierung des Tunnels - der übrigens an der tiefsten Stelle 212m unter dem Meer verläuft und rund 6 km lang ist - wurde eine Maut erhoben. Stolze 145 NOK pro Person durfte man noch bis 2012 berappen. 2012 war die Refinanzierung beendet und die Maut wurde eingestellt - wie bei allen Mautgebühren der Norweger, da sollte sich Deutschland mal eine Scheibe abschneiden!
OK, hier kommt jetzt der Teil den ich etwas überspringe...
Es ist nachmittag, der Nebel ist überall - so beschließen wir, wie 1000de andere Touris die Nordkaphalle zu besichtigen.
Auch hier trifft man auf die Lieblinge meiner Freundin:

ein Troll zum küssen... :-)

Wir schlendern durch die verschiedenen Ebenen, schauen und den beeindruckenden Kurzfilm über das Nordkap an - so wie alle anderen auch. Nur, das wir uns nicht zu Kaffe und Kuchen hinreißen lassen - bei den Preisen bleibt mir die Luft weg...
Aber ich bin mir sicher, dass man auch gut genug ohne uns verdient - die Menschenmassen sind gewaltig. 
Nicht zuletzt durch den Flughafen in Honningsvag, der im Stundentakt rüstige Rentner in großen Reisebussen ankarrt und nach 2-3 Stunden wieder abholt.
OK - ich hatte viel erwartet aber das war schon sehr erschreckend!
Schnell noch einen Eintrag in das Nordkap-Buch:

der olle T4 war wirklich sparsam ;-)

Wir gingen erstmal zurück zum Cali und machten uns einen Kaffe - der war bedeutend günstiger...
Gegen Abend begann es dann aufzuklaren und das Nordkap wurde noch gigantischer:



Aber auch ausserhalb gibt es Dinge zu entdecken:

Denkmal der Kinder der Welt
Skulptur Mutter und Kind
Dann begann die schönste Zeit. Es wurde "Nacht", die Reisebusse und auch die wirklich vielen russischen Fahrzeuge - die Grenze ist nicht weit - fuhren alle weg.
Der Parkplatz lichtete sich und übrig blieben nur die Camper, die über Nacht bleiben.
Ich parkte nochmals um und stand jetzt mit einer tollen Aussicht.




Ist das nicht ein gigantischer Ausblick?




Die "goldene Stunde" lädt zum träumen ein...

Kurz vor Mitternacht lerne ich "diesen komischen Kauz" kennen: ein älterer Herr steht am Geländer und schaut in die Ferne. Mit Händen und Füssen und etwas englisch unterhalten wir uns. Er ist Rentner und kommt aus Finnland. Im Sommer ist er mit seinem Wohnmobil unterwegs und im Winter genießt er den Schnee in seiner Heimat - was für ein Leben - ich bin neidisch!



Lange stehen wir noch gemeinsam vor diesem unglaublichen "Sonnenuntergang". Die meiste Zeit schweigen wir... es ist einfach atemberaubend!
Gegen 00:30 Uhr ist die Sonne an ihrem tiefsten Punkt und "sie geht über dem Meer wieder auf" - was für ein Anblick!


Völlig berauscht von der Stille lege ich mich nun auch schlafen.
Am nächsten Morgen frühstücken wir noch ausgiebig, der Parkplatz füllt sich wieder.
Ich verabschiede mich noch von "Opi mit Hut" und wir fahren wieder Richtung Süden - der Heimat entgegen.

Entgegen vieler Meinungen bleibt das Nordkap für mich ein ganz besonderes Erlebnis - natürlich ist es tagsüber voll, natürlich treten die Touris sich gegenseitig die Füsse platt, trinken überteuerten Kaffe und müllen alles zu...
Aber die Nacht ist wirklich etwas besonderes...

Würde ich wieder hinfahren und knapp 60 Euro für einen Parkplatz ausgeben? Ganz klar JA!
Nordkap - ich komme wieder... vielleicht schon diesen Sommer!

Ich hoffe, ich konnte euch "mein Nordkap" etwas näher bringen,

euer Olaf

Dienstag, 13. Juni 2017

im Wohnmobil bloggen - oder ich glaub´mein Mac pfeift

Heute möchte ich etwas zum Bloggen schreiben - denn auch das ist wichtig.
Was braucht man den so zum Bloggen? Eigentlich ganz einfach:
• ein PC
• eine Internetverbindung
• eine Kamera

OK - und wenn man unterwegs  - zB. im Urlaub bloggen möchte?
Eigentlich das gleiche, nur dass dies (dank unserer Mobilität) etwas schwieriger wird!
Der PC sollte mobil sein - ein Notebook ist da sehr geeignet ;-)
In meinem Fall ist das ein MacBook von Apple - geht aber auch mit jedem anderen Notebook oder evtl. auch Tablet (mit Tastatur).
Hier ist auch schon das erste Problem: wenn ich nicht gerade auf dem Campingplatz stehe, brauche ich eine andere Lademöglichkeit oder einen 230V Konverter für das original-Ladegerät.

Ein Konverter (Spannungswandler) habe ich mir auch verbaut, halte ich aber für eine ungünstige Lösung - wenn es um den Betrieb eines Notebooks geht. Warum? ganz einfach:
das MacBook (auch andere Notebooks) benötigt 14,85V zum Laden. Die Wohnraumbatterie liefert 12,6V-12,8V (je nach Ladezustand und Batterietyp).
Um das Notebook mit dem original-Netzteil zu laden muss folgendes passieren:
1. der Spannungswandler wandelt die Bordspannung 12,8V Gleichspannung in 230V Wechselspannung um.
2. Das Netzteil des MacBook wandelt die 230V Wechselspannung wieder in 14,8V Gleichspannung um.

Na bemerkt? richtig - es wird unnötigerweise "hin und her gewandelt". Jedes mal "wandeln" bedeutet Leistungsverlust - der Strom "verpufft" in Form von Wärme.
Jeder Camper weiss, dass der Batteriestrom endlich ist und man nichts zu verschenken hat!

Also, greift man besser zu einer anderen Ladelösung. Ziel ist es die 12,8V Gleichspannung in 14,85V Gleichspannung zu wandeln.
Ist garnicht so schwer und die Wandler gibts überall zu kaufen. Mein "Car-Adapter" habe ich bei einem großen Internetkaufhaus bezogen:

Verpackung Vorderseite

Zum MacBook Anschluss bietet das Gerät noch ein USB-Anschluss an, hier kann man zusätzlich z.B. ein Mobiltelefon laden:

Verpackung Rückseite

So sieht das dann ausgepackt aus:

Verpackungsinhalt

Auf dem 12V-Stecker gibts dann noch ein paar technische Informationen:

Strom- und Spannungsangaben
Der Magsafe 2 Anschluss passt sehr gut:


Jetzt probieren wir das ganze mal aus - ich stecke den 12V Anschluss im Wohnmobil ein:


Etwas groß, etwas stramm und blaues Licht!
Die Kontrollleuchte am Magsafe-Anschluss leuchtet grün und das MacBook fängt an zu laden.


Das MacBook wird ordnungsgemäß  geladen.
Doch - was ist das?
Es Pfeift!! Aus dem 12V
Stecker ist ein Pfeifen zu vernehmen - und er wird warm.
Ich ziehe den Magsafe-Stecker ab: es hört auf zu pfeifen!


Dieses Pfeifen ist sehr hochfrequent - d.h. mit etwas "Glück" hört man etwas schlechter und nimmt diesen hohen Ton nicht wahr. Dummerweise höre ich noch gut - so höre ich auch nachts den Marderschreck meines Kumpels...
Etwas enttäuscht ziehe ich den Stecker wieder raus, der etwas klemmt - weil er ziemlich stramm sitzt.
OK, der Adapter war mit 28 Euro relativ günstig...

Woher kommt das Pfeifen? In dem Adapter befinden sich kleine Spulen - also kleine Magnetkerne, die mit dünnem Draht umwickelt sind. Und genau durch diese Spulen fließt ein elektrischer Strom mit einer gewissen Frequenz. Wenn die Spulen "preiswert verarbeitet" sind, fängt der Draht zu schwingen an und gute Ohren vernehmen dies als Pfeifen.
Eine Möglichkeit das Pfeifen wegzubekommen ist der Einsatz von "Kontakt Plastik 70 Spray".
Damit sprüht man die Bauteile an und verklebt somit die Spule - bitte nur die Spule besprühen - das Zeug klebt gewaltig!
Nach einem kurzen Trockenzeitraum sollte kein Pfeifen mehr zu hören sein - ich werde berichten!

OK, wir haben einen portablen Computer der auch noch geladen wird... was brauchen wir noch?
Die Internetverbindung! Zuhause haben wir unser Wlan - das durch einen Router von unserem Internetprovider bereit gestellt wird. Und unterwegs? Eigentlich auch - nur dass der Router nicht an unserer Telefondose hängt, sondern mit einer SIM-Karte das Internetsignal empfängt.
Bei mir sieht das so aus:

ganz rechts: der MiFi-Router
Warum ich ein MiFi-Router habe und was es mit dem anderen schwarzen Kasten auf sich hat, erfahrt ihr schon bald in einem neuen Beitrag.

Wie habt Ihr das gelöst?
Nehmt Ihr ein Notebook mit? Verwendet ihr einen 230V Wandler? Habt ihr auch einen Router?
Über Kommentare würde ich mich sehr freuen!

in diesem Sinne:

bleibt neugierig,
euer Olaf

Mittwoch, 7. Juni 2017

DVB-T ist tod. Es lebe DVB-T2 ?

heute möchte ich euch an meinen Erfahrungen mit DVB-T2 teilhaben lassen.
Informiert über Rundfunk und Fernsehen war mir schon lange klar, dass mein DVB-T(1) Receiver im Kastenwagen schon bald nur noch "Schneesturm im Achten" anzeigen wird.
Was also tun? Auf Fernsehen verzichten? Prinzipiell eine gute Idee - unser Fernsehkonsum wird immer weniger - im Urlaub erst recht. Aber gerade wenn man längere Zeit Unterwegs ist, ist der Wunsch nach einer abendlichen Nachrichtensendung schon da...
Eine weitere Alternative: SAT-TV. Für mich eigentlich keine Alternative: hohe Anschaffungskosten - ein "Klotz" auf dem Dach inklusive Loch für das Kabel, oder eine portable Schüssel im Gepäck, die man mitschleppen muss und bei Bedarf aufbauen und ausrichten muss? Nee - nichts für mich.
OK... DVB-T gibts nicht überall - macht nichts, IMMER brauche ich die Glotze auch nicht.
Der große Vorteil: kleine Antenne im Innenraum, kleines Empfangskästchen, ich muss nichts aufbauen oder ausrichten...
Doch welches Gerät darfs denn sein? Nur öffentlich Rechtlich?, Privatsender?
Damit man in Deutschland alle Sender über DVB-T2 empfangen kann, benötigt man zwingend ein Gerät, welches das grüne DVB-T2 HD Logo trägt. Dazu könnte ich jetzt viel schreiben, was aber zu weit führen würde. Auf dem "offiziellen Informationsportal" http://www.dvbt2hd.de findet man alle Informationen zu dem Thema.
Für uns Camper ist natürlich noch wichtig: es sollte klein sein, es muss einen 12V Versorgung haben und darf nicht so viel Strom verbrauchen.
Angeregt durch eine Diskussion im Forum http://www.kastenwagen-freunde.de habe ich mir den
Receiver "Telestar Telemini T2 IR" gekauft.

die "Wunderkiste" ist angekommen


Ein weiterer Punkt, warum ich mich für dieses Gerät entschieden habe, war der angepriesene "AV-Ausgang Analog 3,5mm" - welcher es mir ermöglicht, meine analogen Bildschirme im Kastenwagen anzuschließen - doch es kam alles anders!

technische Eigenschaften des Gerät auf dem Karton!
Der Inhalt:

- ein Steckernetzteil 5V (die 5V Spannung werde ich von einem 12V zu 5V Adapter beziehen)
- ein "Display- und IR-Empfängerkästchen"
- der Receiver
- eine Fernbedienung
- diverse Unterlagen


Ok - sehr überschaubar... doch wo ist das AV-Kabel?
Nichts - kein Kabel, kein Sterbenswort in der Anleitung... nochmal alles geprüft und die Anschlüsse auf dem Gerät gegengecheckt:


Das einzigste was nach "3,5mm Analog Ausgang" aussieht entpuppt sich als 3,5mm digital S/PDIF - also ein digitaler Audio-Ausgang!
Schnell wurde mir klar, das dieses Gerät KEIN Analogen Audio/Video Ausgang hat...
Eigentlich ja auch ganz logisch - denn wie bitteschön sollte ein HD-Signal anlog ausgegeben werden? Geht nicht...
OK - ich könnte das ganze jetzt zurückschicken - will ich aber nicht - gibt es überhaupt DVB-T2 Empfänger mit einem analogen Audio/Video Ausgang?
Also gut - ein Konverter muss her. Schnell einen "HDMI to AV Converter" bestellt:

überschaubarer Inhalt: das USB-Kabel habe ich nicht benötigt
 Schmunzeln musste ich bei dem "Beipackzettel":


Das hätte besser beim Receiver beiliegen sollen - jetzt bin ich happy, den der "HDMI TO AV CONVERTER" funktioniert anstandslos - und das sogar ohne separate Spannungsversorgung via USB Kabel!
Und was ist jetzt mit Full HD?
Klar, ein echtes HD-Bild werde ich jetzt nicht mehr haben - sondern eben nur noch PAL-Auflösung (analoges TV-Signal) von 702x576 Bildpunkten.
Allerdings ist das in meinem Fall nicht so schlimm, da meine Bildschirme eine Diagonale von nur 9 Zoll haben - die geringere Auflösung fällt nicht weiter auf.
So, jetzt gehts aber in den Bus - ausprobieren!

provisorischer Testaufbau - auf dem Boden liegt noch der alte Receiver...
Schnell zum testen via Freiluftverkabelung alles angeklemmt.
Im übrigen: die alte DVB-T Antenne darf bleiben - hier hat sich nichts geändert. Man muss also nichts neues kaufen. Meine Antenne habe ich in einem Aufbauschlitz mit einem doppelseitigem Klebestreifen befestigt. So ist die Antenne (fast) unsichtbar und hat dennoch gute Empfangseigenschaften, da sie in der nähe der Dachluke positioniert ist.

Blick nach oben - im Ritz befindet sich die Antenne

Juhu - alles funktioniert!
Jetzt noch alles ordentlich einbauen und verkabeln. Da bei mir die Videoverkabelung unter dem Fahrersitz endet, habe ich hier auch den DVB-T2 Receiver verbaut. Das Kästchen, was den Kanal anzeigt und das Infrarotsignal der Fernbedienung empfängt, habe ich aussen an der Sitzkonsole befestigt. Das Kabel ist etwas kurz, kann aber mit einer mini-USB-Verlängerung verlängert werden.
Die Schalter schalten jeweils den Bildschirm über der Dinette, über dem Bett und den Receiver an und aus. 

Videoschaltzentrale in der Sitzkonsole

Nach dem Start noch schnell den Sendersuchlauf aktiviert und schon flimmern die bekannten Sender über die Mattscheibe:


Bild über der Dinette:


... und über dem Schlafbereich:


Fazit nach ein paar Wochen:
der Empfang ist gut - sogar besser als mit DVB-T1. Die Orte, an denen man DVB-T2 empfangen kann, werden stetig mehr. Dank eines beigefügten Gutschein ist der Empfang von privaten Sendern für 3 Monate kostenlos - danach ist es kostenpflichtig. Der Empfang von öffentlich-rechtlichen Sendern ist kostenfrei und bleibt es auch. Mir persönlich genügt dies, ich bin nicht gewillt für weitere Programme Geld auszugeben - zumal (für mich) der Empfang von Nachrichten am wichtigsten ist, was mit ARD, ZDF und den Dritten sehr gut gegeben ist.
Falls Ihr Fragen oder Anregungen habt: schreibt mir doch einfach oder postet einen Kommentar - ich würde mich sehr freuen!

Bleibt neugierig - euer Olaf!